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IM HAMSTERRAD - WENN DAS LEBEN ZU SCHNELL WIRD

  • Jürgen Justus
  • 17. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
„Die Bundesbürger wünschen sich dreimal so viel ‚Zeit für sich selbst' (63%) wie sie tatsächlich haben (19%). Sie wollen sich in Ruhe pflegen oder in Ruhe ein Getränk genießen, sie wollen Musik hören und ihren Gedanken nachgehen. Sie wollen ganz einfach Muße, aber begeben sich in die Betriebsamkeit." - Horst Opaschowski

Ich fühle mich oft gehetzt und unter Zeitdruck.

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Pausen zu machen fühlt sich für mich wie "Zeit verschwenden" an.

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Ich kann abends schlecht abschalten, weil mein Kopf noch "arbeitet".

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Multitasking gehört zu meinem normalen Alltag.

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Wenn ich nichts zu tun habe, werde ich unruhig oder fühle mich schuldig.

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Matthäus 11,28-30

„Dann sagte Jesus: ‚Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Dann werdet ihr Ruhe für eure Seele finden. Denn mein Joch passt gut, und meine Last ist leicht.'"


Reflexionsfragen

  • Was sagt der Text über Gott?

  • Was sagt der Text über die Menschen damals und heute?

  • Was sagt der Text über mich selbst?

  • Was möchte ich konkret in meinem Leben verändern?



Vertiefung


Die Stress-Pandemie unserer Zeit


Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles immer schneller wird. Arbeit, Familie, Freizeit – alles ist beschleunigt. Viele erleben etwas, das früher kaum denkbar war: Dauerstress. Ein Zustand, in dem selbst die Freizeit zur Belastung wird und echte Erholung kaum noch stattfindet.


Typische Reaktionen auf Stress


Innere Unruhe


Viele fühlen sich gehetzt, sind nervös, leicht irritierbar und unzufrieden mit sich selbst.


Körperliche Beschwerden


Psychischer Druck landet oft im Körper: Appetitlosigkeit, Verspannungen, Schlafstörungen.


Gereiztheit und Aggression


Angestaute Spannung entlädt sich – manchmal schon durch das Zuknallen einer Tür.


Rückzug


Manche ziehen sich zurück, grübeln und versuchen, die Gründe für den Stress zu verstehen.


Kompensation


Gutes Essen, ein Glas Wein, Ablenkung – kurzfristige Erleichterung, aber keine Lösung.


Diese Reaktionen zeigen: Der Mensch ist nicht gemacht für dauerhafte Anspannung.


Der moderne Burnout-Kreislauf


Viele Menschen – sogar Jugendliche – berichten von Überforderung, Erschöpfung und dem Gefühl, allem gleichzeitig gerecht werden zu müssen.

Ein Gedanke kehrt immer wieder zurück:


„Ich muss nicht alles allein schaffen.“


Wer dauerhaft in innerer Alarmbereitschaft lebt, erstarrt irgendwann. Angst lähmt. Die Seele wird müde. Produktives Handeln wird fast unmöglich.


Jesu Einladung: Ruhe für die Seele


Als Jesus sagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid“, spricht er zu Menschen, deren Glauben schwer geworden ist – aber seine Worte reichen weit darüber hinaus.


Sie gelten jedem, der:


  • sich überfordert fühlt

  • von Termin zu Termin hetzt

  • äußerlich funktioniert, aber innerlich erschöpft ist


Was bedeutet „mein Joch ist sanft“?


Es bedeutet: Du musst das Leben nicht allein ziehen.

Du bist ein Kind in seinem Haus.

Er trägt, was du nicht tragen kannst.

Und er verwandelt Belastendes in Segen.


Schritte heraus aus dem Hamsterrad


1. Loslassen


Jesus lädt ein, Kontrolle abzugeben:

„Lasst mich hinein. Gebt mir den Spaten.“


Praktisch: Wähle eine Sache, die du nicht kontrollieren kannst, aber ständig kontrollieren willst – und übergib sie bewusst Gott.


2. Grenzen setzen


Selbst Jesus hat Grenzen gezogen und sich zurückgezogen. Sabbat ist Gottes Schutz für uns – nicht ein Gesetz, das uns einschränkt.


Praktisch: Plane eine wöchentliche Zeit, in der du bewusst nichts leistest.


3. Den Stresskreislauf durchbrechen


Kleine Gewohnheiten helfen, große Lasten zu tragen:


  • Bewegung und Sport

  • Stille und Meditation

  • Pausen einlegen, besonders nach intensiven Reizphasen

  • Reizarme Räume nutzen, um innerlich wieder klar zu sehen


Die geistliche Bedeutung von Ruhe


Ruhe bedeutet nicht Untätigkeit.

„Wir dürfen das tun, was Jesus bereits vorbereitet hat“ (Eph 2,10).

Nicht mehr – und nicht weniger.


Ruhe bedeutet Vertrauen:

Jesus verspricht nicht nur Erholung, er schenkt sie.


Ein einfacher Anti-Stress-Plan für diese Woche


  • Beobachte deine Stressmuster: Was bringt dich am meisten aus der Ruhe?

  • Nimm dir jeden Tag fünf Minuten echte Stille – ohne Handy.

  • Sag bewusst bei einer Sache „Nein“, die du sonst aus Pflichtgefühl tun würdest.


Was langfristig hilft


  • Ein leistungsorientiertes Gottesbild führt oft in Überforderung.

  • Ruhe ist nicht der Feind der Produktivität – sie ist die Grundlage dafür.

  • Jesus meint es ernst, wenn er sagt: „Meine Last ist leicht.“


Zum Nachdenken


Das Hamsterrad fühlt sich an wie Fortschritt, ist aber nur Bewegung im Kreis.

Jesus lädt dich ein, auszusteigen und mit ihm zu gehen – Schritt für Schritt, in einem Tempo, das deine Seele tragen kann.


Du musst nicht alles schaffen.

Du musst nicht alles können.

Du darfst zur Ruhe kommen.



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