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WIE DU DEINE PROBLEME ÜBERWINDEN KANNST

  • Jürgen Justus
  • vor 3 Tagen
  • 6 Min. Lesezeit

Wenn das Leben größer scheint als du selbst


Du bist nicht allein mit deinen Problemen


Es gibt Tage, an denen das Leben dich überrollt. Die Rechnungen stapeln sich. Die Beziehung kriselt. Die Gesundheit macht nicht mit. Der Chef ist unzufrieden. Und du fragst dich: Wie soll ich das alles schaffen?


Die ehrliche Antwort lautet: Du kannst es nicht. Zumindest nicht alleine.

Aber genau hier beginnt die gute Nachricht. Denn die größten Siege des Lebens werden nicht von den Stärksten errungen, sondern von denen, die gelernt haben, ihre Schwäche vor Gott zuzugeben. Der Schlüssel zur Überwindung deiner Probleme liegt nicht in mehr Anstrengung – sondern in einer anderen Perspektive.


Die Geschichte eines Königs in der Krise

In der Bibel gibt es eine Geschichte, die mich immer wieder fasziniert. König Josaphat regierte über Israel, als drei feindliche Armeen gleichzeitig gegen ihn marschierten. Er war hoffnungslos unterlegen. Keine Chance auf Sieg. Eine ausweglose Situation.


Was tat Josaphat? Er rief nicht die Generäle zusammen. Er schmiedete keine Kriegspläne. Stattdessen versammelte er das ganze Volk – und betete. Sein Gebet ist bemerkenswert ehrlich:

"Wir haben keine Kraft, diesem großen Heer entgegenzutreten, das uns angreift. Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Aber unsere Augen sind auf dich gerichtet."

Das ist der Ausgangspunkt für jeden echten Durchbruch: Die Erkenntnis, dass wir es alleine nicht schaffen können.


Gottes Antwort kam prompt – und sie enthält eine Wahrheit, die alles verändert: "Fürchtet euch nicht! Der Kampf ist nicht euer, sondern Gottes."


Am Ende des Tages hatte Josaphat nicht einen einzigen Soldaten verloren. Die drei feindlichen Armeen hatten sich in ihrer Verwirrung gegenseitig vernichtet.


Warum wir so oft verlieren


Viele Christen sind erschöpft, weil sie versuchen, Gottes Schlachten mit ihrer eigenen Stärke zu kämpfen. Sie meinen es gut. Sie arbeiten hart. Sie geben alles. Und trotzdem kommen sie nicht voran.


Das Problem ist nicht mangelnder Einsatz – das Problem ist die falsche Kampfstrategie.

Henry Ford sagte einmal: "Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die man sieht, wenn man die Augen vom Ziel abwendet." Das stimmt. Aber es gibt noch eine tiefere Wahrheit: Wir sehen Hindernisse auch dann übergroß, wenn wir die Augen von Gott abwenden und nur auf unsere eigenen Fähigkeiten schauen.


Manchmal ist das eigentliche Problem nicht die äußere Situation – sondern unsere Reaktion darauf. Angst, Sorge, Panik: Sie sind natürliche Reaktionen. Aber wenn wir ihnen erlauben, uns zu kontrollieren, werden sie selbst zum Problem.


Es gibt nur eine Art von Mensch, dem Gott nicht hilft: jemand, der nicht glaubt, dass er Hilfe braucht.


Fünf Schritte zur Überwindung


Schritt 1: Identifiziere den wahren Feind


Oft kämpfen wir gegen die falschen Gegner. Wir bekämpfen Symptome statt Ursachen. Wir machen andere Menschen verantwortlich, wenn das eigentliche Problem in unserem eigenen Herzen liegt.


Bevor du in den Kampf ziehst, halte inne und frage dich ehrlich: Was ist das wirkliche Problem? Ist es die Situation – oder ist es meine Reaktion darauf? Ist es der andere Mensch – oder ist es meine Haltung ihm gegenüber?


Eine genaue Diagnose ist der erste Schritt zur Heilung.


Schritt 2: Gib deine Unzulänglichkeit zu


Das klingt kontraintuitiv. Wir leben in einer Kultur, die Stärke feiert und Schwäche verachtet. Aber das Reich Gottes funktioniert anders.


Der Prophet Sacharja bringt es auf den Punkt: "Nicht durch Macht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr."


Solange du glaubst, du könntest es alleine schaffen, wird Gott warten. Nicht weil er grausam ist, sondern weil er weiß: Solange du dich auf dich selbst verlässt, wirst du nie die Tiefe seiner Kraft erfahren.


Deine Probleme schrumpfen an Größe, wenn du sie dem Herrn übergibst.


Schritt 3: Mach Gebet zur ersten Waffe


Für die meisten Menschen ist Gebet die letzte Zuflucht – wenn alles andere gescheitert ist. Aber Gebet sollte die erste Waffe sein, nicht die letzte.


Jesus, der die größten Schlachten des Universums führte, betete mehr als jeder andere. Bevor er große Entscheidungen traf, betete er. Bevor er Wunder tat, betete er. In seiner dunkelsten Stunde im Garten Gethsemane – betete er.


Gott ist nicht schockiert von deinen Sorgen. Er ist nicht überfordert von deinen Problemen. Er wartet darauf, dass du sie ihm bringst.


Schritt 4: Stehe fest im Glauben


Nachdem Gott Josaphat zugesagt hatte, dass der Kampf sein sei, gab er noch eine weitere Anweisung: "Steht fest."


Das bedeutet nicht Passivität. Es bedeutet eine innere Haltung des Vertrauens. Es ist die Entscheidung, nicht vor der Situation wegzulaufen, sondern in ihr zu stehen – in der Gewissheit, dass Gott ausreicht.


Viele Menschen fliehen vor ihren Problemen. Sie wechseln den Job, verlassen die Beziehung, ziehen in eine andere Stadt. Manchmal ist das richtig. Aber oft verschieben wir damit nur die Lektion, die Gott uns lehren will, auf einen späteren Zeitpunkt.


Ausdauer ist keine verbissene Resignation. Sie ist ein entschlossener Gehorsam in dieselbe Richtung, Tag für Tag, auch wenn die Umstände dagegen sprechen.


Schritt 5: Danke Gott im Voraus


Das ist vielleicht der radikalste Schritt von allen. Josaphat ernannte Sänger, die vor der Armee herzogen und Gott priesen – bevor der Kampf begonnen hatte. Sie dankten für einen Sieg, den sie noch nicht sehen konnten.


Das ist kein positives Denken. Das ist Glaube in Aktion.


Es gibt Kraft in der Dankbarkeit. Wenn du Gott im Voraus dankst, veränderst du nicht die Situation – aber du veränderst deine Beziehung zur Situation. Du erklärst damit: Ich vertraue darauf, dass Gott größer ist als mein Problem.


Die tiefere Wahrheit über Probleme


Probleme als Wachstumschance


Jakobus schreibt etwas, das zunächst absurd klingt: "Wenn Schwierigkeiten jeder Art über euch kommen, dann betrachtet es als Grund zur Freude."


Freude über Probleme? Ist das nicht verrückt?


Nicht, wenn man versteht, was dahintersteckt. Probleme sind Glaubenstests, die unsere Ausdauer trainieren. Sie sind nicht dazu da, uns zu zerbrechen, sondern uns zu stärken.

Wenn wir zurückblicken auf die Jahrzehnte unseres Lebens, erkennen wir: Die wichtigsten Lektionen haben wir nicht in guten Zeiten gelernt, sondern in schweren. Der Schmerz von gestern wurde zur Weisheit von heute.


Der Liedermacher Andrae Crouch brachte es auf den Punkt: "Wenn ich nie ein Problem gehabt hätte, hätte ich nie gewusst, dass Gott sie lösen kann. Ich hätte nie gewusst, was Glaube an Gott bewirken kann."


Leiden vertieft unsere Beziehung zu Gott


C. S. Lewis schrieb: "Im Wohlstand flüstert Gott zu uns; im Leid schreit er zu uns."

In guten Zeiten ist es leicht zu glauben, dass wir Gott lieben. Aber woher wissen wir, ob wir wirklich ihn lieben – oder nur die Dinge, die er uns gibt? Erst in der Krise zeigt sich, worauf unser Herz wirklich gebaut ist.


Und gleichzeitig: Je öfter wir durch enge Passagen gehen und erleben, wie Gott uns hindurchträgt, desto mehr Frieden und Mut haben wir für die nächste Herausforderung. Stärke wächst aus Schwäche. Wie enormer Druck Kohle in Diamanten verwandelt und Feuer Erz zu Gold macht, so können unsere Leiderfahrungen uns Christus ähnlicher machen.


Wenn die Probleme bleiben

Nicht jedes Problem wird sofort gelöst. Manchmal beten wir – und nichts scheint zu passieren. Die Situation bleibt. Der Schmerz hält an.

Was dann?


Dann erinnern wir uns: Gottes Zeitplan ist nicht unser Zeitplan. Sein Schweigen ist nicht seine Abwesenheit. Und manchmal ist die größte Lektion nicht die Lösung des Problems, sondern das, was wir auf dem Weg dorthin lernen.


Paulus schreibt: "Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Höhe noch Tiefe noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn."

Nichts kann dich von Gottes Liebe trennen. Kein Problem. Keine Krise. Keine Niederlage. Selbst im schlimmsten Fall bist du immer noch in seiner Hand.


Fazit: Der Kampf gehört Gott


Lass mich die zentrale Wahrheit noch einmal wiederholen: Der Kampf ist nicht deiner, sondern Gottes.


Das bedeutet nicht, dass du nichts tun sollst. Josaphat musste immer noch auf das Schlachtfeld gehen. Aber er ging nicht in eigener Kraft, sondern im Vertrauen auf Gottes Verheißung.


Wenn Gottes Gegenwart in deinem Leben ist, wenn Gottes Plan in deinem Kopf ist, wenn Gottes Verheißungen in deinem Herzen sind – dann kannst du nicht endgültig scheitern.

Also: Identifiziere den wahren Feind. Gib deine Schwäche zu. Bring dein Problem vor Gott. Stehe fest im Glauben. Und danke ihm – bevor du den Sieg siehst.


Deine Probleme mögen groß sein. Aber dein Gott ist größer.


"In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Johannes 16,33)


Dieser Artikel wurde inspiriert von Rick Warrens "God's Answers to Life's Difficult Questions", Charles Swindolls Büchern über Hoffnung und Ausdauer sowie Timothy Kellers Reflexionen über Leiden und Glauben.

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