Worte
Aktualisiert: vor 5 Tagen
Kleingruppenmaterial hier zum Download! (Für alle, die lieber mit Papier arbeiten 😁)
Annie saß im Sozialkundeunterricht bei Herr Samson, dessen Klassenzimmer viele Fenster und eng gestellte Tische hatte. Eines Tages beobachtete sie, wie ihr Mitschüler Mark von ihrer Freundin Jessica ein kleines grünes Stück Papier auslieh und begann, eine Liste zu schreiben. Obwohl sie den Inhalt nicht sehen konnte, hatte Annie das untrügliche Gefühl, dass diese Liste sie betraf.
Nach dem Unterricht zerriss Mark das Papier in kleine Stücke und warf es in den Mülleimer. Annie wartete, bis der Raum leer war, sammelte die Papierschnipsel heimlich auf und steckte sie in ihre Tasche. Zu Hause setzte sie die Stücke wieder zusammen. Es war eine Liste aller Mädchen in ihrer Klasse, wobei jedes mit einem einzelnen Wort beschrieben wurde. Neben ihrem Namen stand: „speckig“.
Dieses eine Wort traf Annie tief. Obwohl es möglicherweise eine gewisse Wahrheit enthielt, da sie schon länger mit ihrem Gewicht zu kämpfen hatte, verletzte sie die gezielte Wahl dieses Begriffs. Viele andere positive Eigenschaften, die sie hätte beschreiben können, wurden ignoriert. Annie bewahrte das zerknitterte Papier bis zum Ende der Highschool (etwa 18 Jahre) auf, wo es immer wieder schmerzhafte Erinnerungen hervorrief.
Die Wirkung dieses einen Wortes spiegelte sich in Annies Verhalten wider. In der Highschool versuchte sie, in ein bestimmtes Kleid zu passen, indem sie sich mit Klebeband an einen Stuhl band, um sich schlanker zu machen. Dieser verzweifelte Versuch verdeutlicht, wie tief die Worte anderer Menschen ihre Selbstwahrnehmung beeinflusst hatten und wie sehr sie sich danach sehnte, dem Bild zu entsprechen, das von ihr erwartet wurde.
Diese Erfahrung prägte Annies Selbstbild nachhaltig und trug zu ihren Unsicherheiten und ihrem Kampf mit der Selbstakzeptanz bei. Die Geschichte illustriert eindrucksvoll, wie Worte Leben beeinflussen können – im Positiven wie im Negativen.*
"Körperliche Verletzungen heilen oft viel schneller als die Narben, die Beleidigungen hinterlassen." Autor unbekannt
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Sprüche 12,18
Wer unüberlegt redet, der verletzt andere, die Worte der Weisen aber sind wie Balsam.
Kernfragen
Was sagt der Text über Gott?
Was sagt der Text über die Menschen? (damals und heute)
Was sagt der Text über dich?
Was möchte ich konkret verändern? (Mach dir hier keinen Druck, aber setz dir für die nächste Woche konkrete Ziele. Bitte Gott dir bei der Umsetzung zu helfen.)
Vertiefung
Worte besitzen eine erstaunliche Macht. Sie können ermutigen, heilen und sogar das Leben eines Menschen verändern. Wenn wir darüber nachdenken, wie Worte unser Leben beeinflussen, erkennen wir, dass sie wie Brücken der Liebe und Hoffnung wirken können. Ein freundliches Wort zur rechten Zeit kann wie Balsam für eine verletzte Seele sein und einem Menschen neuen Mut schenken.
Besonders kraftvoll sind die Worte Gottes. Sie sind nicht nur Worte auf Papier, sondern lebendige und wirkungsvolle Botschaften, die unser Innerstes berühren und transformieren können. Gottes Wort hat die Fähigkeit, uns in Zeiten der Not zu stärken, uns Orientierung zu geben und uns von inneren Fesseln zu befreien. Es ist eine Quelle der Kraft, die uns hilft, Herausforderungen zu meistern und in unserem Glauben zu wachsen.
Die Bibel beginnt mit einer kraftvollen Aussage über das Wort Gottes:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden, und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Johannes 1,1-5)
Diese Worte offenbaren eine tiefe Wahrheit: Gott selbst ist das Wort, und durch ihn ist alles, was wir sehen, erschaffen worden. Dieses Wort ist nicht nur kreativ, sondern lebensspendend. Es bringt Licht in die Dunkelheit unserer Welt und unserer Herzen. Vielleicht fühlst du dich manchmal, als würdest du in der Finsternis tappen, als ob dir der Weg fehlt. Doch dieses Wort – das Licht Gottes – will dich führen und dir den Weg zeigen.
Wenn wir uns auf Gottes Wort einlassen, erfahren wir seine wunderbare Wahrheit und seine unendliche Liebe. Diese Worte sind nicht nur für uns selbst von Bedeutung, sondern auch für die Menschen um uns herum. Indem wir Gottes Wort in unserem Leben wirken lassen, werden wir zu lebendigen Zeugen seiner Liebe und können andere inspirieren, ebenfalls den Weg des Glaubens zu gehen.
In einer Welt, die oft von Unsicherheit und Zweifel geprägt ist, bietet uns Gottes Wort eine feste Grundlage und eine Quelle der Hoffnung. Es erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind und dass es jemanden gibt, der uns führt und leitet.
*Quelle: Downs, Annie F. Speak love: making your words matter. Zondervan, 2013.
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