Wie Angst entsteht – Was passiert in Kopf und Körper?
- Jürgen Justus
- 8. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Hast du dich schon einmal gefragt, warum die Angst manchmal wie aus dem Nichts über dich hereinbricht? Der Puls geht hoch, das Herz pocht, man bekommt schwitzige Hände – oft ganz ohne offensichtlichen Grund. Im letzten Artikel haben wir gesehen: Angst betrifft jeden von uns. Heute wollen wir einen genaueren Blick darauf werfen, wie Angst eigentlich entsteht – und was sich dabei in unserem Kopf und Körper abspielt.
Angst – ein uraltes Warnsystem
Angst ist keine Schwäche. Sie ist vielmehr ein genialer Schutzmechanismus, der sich über Jahrtausende entwickelt hat. In unserem Gehirn sitzt ein kleines, mandelförmiges Zentrum: die Amygdala. Sie ist unser „Gefahrenradar“. Sobald ein möglicher Auslöser gesichtet wird – ein sich näherndes Auto, ein lautes Geräusch, ein unfreundlicher Blick –, schlägt sie Alarm.
Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde setzt der Körper eine chemische Kettenreaktion in Gang: Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Unser Körper rüstet sich für drei mögliche Reaktionen: Kampf, Flucht oder Erstarren. Das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an, das Gehirn wird hellwach.
Oft geschieht das so schnell, dass wir selbst noch gar nicht bewusst „Angst“ denken. Erst später merken wir, was vor sich geht.
Warum Angst manchmal zu viel wird
Eigentlich ist das sehr sinnvoll: Die Angst schützt uns vor echten Gefahren. Doch unser modernes Leben ist selten lebensgefährlich. Dennoch schlägt der innere Alarm öfter an als nötig.– Ein wichtiges Gespräch steht an,– der Chef ruft an,– ein beunruhigender Post im Internet erscheint,– negative Gedanken drehen ihre Kreise.
Unsere Amygdala unterscheidet nicht, ob die Gefahr real oder nur eingebildet ist. Angst kann also auch grundlos oder übertrieben auftreten – das ist besonders bei Ängsten und Sorgen im Alltag oder bei Panikattacken der Fall.
Adam Hamilton fasst es treffend zusammen:
„Oft fürchten wir Dinge, die nie eintreten werden; doch ob real oder eingebildet, diese Ängste haben Macht über uns.“
Manchmal reicht schon eine alte Erfahrung, ein bestimmter Geruch, eine Erinnerung – und das Gehirn zieht die Verbindung zum „Gefahr!“ und setzt den Alarm in Gang.
Die Wirkung der Angst auf unser Leben
Sinnvoll oder nicht: Angst beeinflusst unser ganzes Leben. Sie kann uns beschützen, motivieren – aber auch lähmen, uns klein machen, Gesundheit und Beziehungen belasten.
Einige versuchen, unangenehme Situationen zu vermeiden.
Andere werden unruhig, gereizt oder niedergeschlagen.
Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Magenschmerzen sind oft die Folge.
Was hilft, wenn die Angst zu groß wird?
Der erste Schritt ist, zu verstehen: Angst ist ein Teil von uns – sie ist normal! Entscheidend ist, wie wir mit ihr umgehen.– Manchmal hilft es, Angstgedanken bewusst wahrzunehmen und sie zu hinterfragen: „Ist die Gefahr wirklich so groß? Was spricht rational dagegen?“– Auch Atemübungen, Bewegung oder ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen können helfen, dem Körper zu signalisieren: „Hier ist nichts lebensgefährlich, du darfst dich beruhigen.“
Im nächsten Artikel werden wir entdecken, wie der Glaube und biblische Geschichten uns helfen können, mit Angst umzugehen und neue Zuversicht zu finden.
Bibelvers:„Wenn ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.“(Psalm 56,4)
Frage zum Schluss: Wann hast du zuletzt erlebt, dass Angst deinen Tag bestimmt hat? Was hat dir geholfen, wieder zur Ruhe zu kommen? Teile gerne deine Gedanken in den Kommentaren!
(Inspiriert durch „Unafraid“ von Adam Hamilton)
Bei mir tritt Angst oft vor schwierigen Gesprächen auf.
Ich mache mir dann bewusst, dass mir schlussendlich nichts passieren kann. Ja, es kann unangenehm werden. Ja, vielleicht geht das Gespräch nicht gut aus, aber schlussendlich weiß ich wer ich bin und dass mir alles zum Besten dienen muss.