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Image by Alexander Grey

Der Mensch:
Ebenbild Gottes

1. Die biblische Grundlage

 

Die Aussage, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde, findet sich in 1. Mose 1,26-27: „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns ähnlich ist, die sollen herrschen… Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn.“ Diese Verse machen deutlich, dass der Mensch eine einzigartige Stellung in der Schöpfung hat – er ist das einzige Geschöpf, das direkt nach dem Bild Gottes geschaffen wurde.

 

2. Was bedeutet „Ebenbild Gottes“?

 

Die Frage, was es bedeutet, im Ebenbild Gottes geschaffen zu sein, hat in der Theologie viele Interpretationen gefunden. Im Wesentlichen bedeutet es, dass der Mensch bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt, die ihn von allen anderen Geschöpfen unterscheiden und ihn in eine besondere Beziehung zu Gott stellen:

 

    •    Vernunft und moralische Verantwortung: Der Mensch hat die Fähigkeit zu denken, zu planen und zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Diese Fähigkeit spiegelt Gottes Weisheit wider.

    •    Freiheit und Willensentscheidung: Der Mensch hat die Freiheit, Entscheidungen zu treffen. Diese Freiheit ist ein Ausdruck von Gottes Souveränität, die uns in begrenztem Maße verliehen wird.

    •    Beziehung und Gemeinschaft: Der Mensch ist für Beziehungen geschaffen – sowohl zu Gott als auch zu anderen Menschen. Gott selbst ist in seiner Natur relational (z.B. Vater, Sohn und Heiliger Geist), und wir sind dazu bestimmt, in Gemeinschaft zu leben.

 

3. Die Würde des Menschen

 

Die Tatsache, dass jeder Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen ist, verleiht jedem Einzelnen eine unantastbare Würde und Wert. Psalm 8,5-6 drückt dies schön aus: „Du hast ihn nur wenig niedriger gemacht als Gott, mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über die Werke deiner Hände.“ Diese Würde bedeutet, dass jeder Mensch mit Respekt und Achtung behandelt werden sollte, unabhängig von Status, Herkunft oder Fähigkeiten.

 

4. Verantwortung und Berufung

 

Als Träger des Ebenbildes Gottes tragen wir auch eine besondere Verantwortung. 1. Mose 1,28 beschreibt diese Verantwortung: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan.“ Wir sind berufen, über die Schöpfung zu herrschen, sie zu bewahren und in einer Weise zu leben, die Gott ehrt. Diese Herrschaft ist keine willkürliche Macht, sondern ein verantwortungsvolles Hüten und Pflegen der Welt, die uns anvertraut wurde.

 

5. Reflexion und Anwendung

 

Lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, wie die Erkenntnis, dass wir im Ebenbild Gottes geschaffen sind, unser Leben beeinflusst:

 

  • Wie beeinflusst diese Wahrheit dein Selbstbild und deine Beziehung zu anderen? Überlege, wie das Bewusstsein, dass du nach Gottes Ebenbild geschaffen bist, deine Sicht auf dich selbst und auf andere Menschen verändert.

  • Wie kannst du in deinem Alltag die Verantwortung leben, die mit dieser besonderen Stellung verbunden ist?

 

​Denke über praktische Schritte nach, wie du in deiner Umgebung Gottes Herrlichkeit widerspiegeln und deine Verantwortung als sein Abbild wahrnehmen kannst.

 

Fazit

 

Die Erkenntnis, dass wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, sollte uns in tiefer Dankbarkeit und Ehrfurcht vor unserem Schöpfer zurücklassen. Es ist eine große Ehre und Verantwortung, Gottes Bild in der Welt zu tragen, und wir sind berufen, dieses Bild in allem, was wir tun, zu reflektieren.

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